Elektromyographie

Elektromyographie (EMG) ist ein System zur Messung elektrischer Muskelaktivität.

Beschreibung

Eine Vielzahl von Untersuchungen zu Belastung/Beanspruchung nutzt die Muskelkontraktion als Messgröße. Durch den Depolarisations-Repolarisationszyklus entsteht ein Aktionspotential, das zur Verkürzung der kontraktilen Elemente der Muskelzellen führt. Die Elektromyographie – kurz EMG – misst diese Potentialunterschiede. Das zunächst unverarbeitete EMG-Messsignal (“Roh-EMG”) kann mittels Gleichrichtung, Glättung und Normalisierung zu MVC (Maximum Volontary Contraction) weiterverarbeitet werden. Diese Daten werden in einer Vielzahl von Fragstellungen im klinischen/ medizinischen, sportwissenschaftlichen und ergonomischen Bereich angewendet. Häufig werden hierbei Standardamplitudenparameter wie Mittelwert, Maximum/Minimum und Integral herangezogen.

Im arbeitswissenschaftlichen Bereich, vor allem bei Beanspruchungs- und Ermüdungsfragestellungen, ist vorrangig die Oberflächen-Elektromyographie (OEMG) verbreitet, bei der mittels auf der Haut aufgebrachter Elektroden Potentialunterschiede gemessen werden

Anwendungsbeispiele

Die OEMG wird beispielsweise zur Analyse und Bewertung der muskulären Beanspruchung und Ermüdung bei der Gestaltung von ergonomischen Arbeitsmitteln (z.B. Schraubendrehern), aber auch zur Betrachtung von Steharbeitsplätzen im Produktionsumfeld eingesetzt.

Ausschnitte aus der Software MyoResearch – NORAXON INC. USA, links: Auswahl der Muskeln; rechts: EMG-Messignal von vier Muskeln inklusive Videoaufnahme

Kontakt

Lisa Rücker